Rauchmelder - Lebensretter

(Bild: www.rauchmelder-lebensretter.de)
(Bild: www.rauchmelder-lebensretter.de)

Jeden Monat sterben in Deutschland immer noch rund 30 Menschen durch Brände, die meisten von ihnen an einer Rauchvergiftung. Tödlich ist bei einem Brand in der Regel nicht das Feuer, sondern der Brandrauch. Bereits eine Lungenfüllung mit Brandrauch kann irreversible körperliche Schäden verursachen. Ursache für die etwa 200.000 Brände im Jahr ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht nur Fahrlässigkeit: Sehr oft lösen auch technische Defekte Brände aus.

 

Vor allem nachts werden Brände in Privathaushalten zur tödlichen Gefahr, denn im Tiefschlaf riecht der Mensch nichts. Schon drei Atemzüge hochgiftigen Brandrauchs können tödlich sein, die Opfer werden im Schlaf bewusstlos und ersticken. Daher ist ein Rauchmelder der beste Lebensretter in Ihrer Wohnung. Der laute Alarm des Rauchmelders warnt Sie auch im Schlaf rechtzeitig vor der Brandgefahr und gibt Ihnen den nötigen zeitlichen Vorsprung, sich und Ihre Familie in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren.

 

Zigarettenrauch löst übrigens bei qualitativ hochwertigen Rauchmeldern keinen Alarm aus, solange die Zigarette nicht direkt unter den Rauchmelder gehalten wird.

Nur geprüfte Rauchmelder kaufen

Gesetzlich müssen Rauchmelder eine CE-Kennzeichnung besitzen und der Norm "EN 14604" entsprechen. Diese legt unter anderem die Mindestlautstärke des Alarms, sowie einige Mindeststandards im Bereich der Funktionalität fest.

Das Q-Label ist eine eingetragene Marke zur Kennzeichnung von Rauchmeldern. Das Qualitätszeichen setzt das CE-Zeichen voraus. Für Verbraucher stellt es eine sichere Orientierungshilfe dar, welcher Rauchmelder eine gute Qualität hat. Unternehmen schaffen so Transparenz und eine besondere Qualitätssicherung. Einheitliche Kriterien und eine unabhängige Prüfung der Rauchmelder durch ein akkreditiertes Prüfinstitut machen das Label zu einem einzigartigen Qualitätssiegel für Rauchmelder. Folgende Leistungsmerkmale sind für das Qualitätszeichen ausschlaggebend:

 

  • verstärkten Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern in die Rauchmesskammer,
  • erhöhte Resistenz gegen Schädigungen durch feuchtes Raumklima, Korrosion und Temperaturwechsel sowie elektromagnetische Strahlung,
  • verbesserte Elektronik und Eigenüberwachung,
  • erhöhte Stabilität von Gehäuse und Komponenten des Melders.

Auf die richtige Montage kommt es an

Rauchmelder lassen sich auch ohne handwerkliches Geschick mit den dem Gerät beiliegenden Schrauben und Dübeln montieren. Alternativ sind im Handel selbstklebende, magnetische Befestigungen erhältlich.

 

 

In der Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes finden Sie die Angabe, in welchen Räumen Rauchmelder installiert werden sollen. Grundsätzlich gilt, dass in jedem Schlafzimmer, Kinderzimmer und in Fluren, die als Fluchtwege dienen, Rauchmelder installiert werden sollen.

Mindestanforderungen für den Einbau von Rauchmeldern (Bild: Landesfeuerwehrverband RLP)
Mindestanforderungen für den Einbau von Rauchmeldern (Bild: Landesfeuerwehrverband RLP)

 

Für einen Mindestschutz gilt: mindestens ein Rauchmelder im Flur pro Etage sowie in den Schlaf- und Kinderzimmern. Ganz nach Ihrer Wohnsituation können Sie mit mehreren Geräten einen optimal erweiterten Schutz erreichen. 

  • Beachten Sie die Montagehinweise der beiliegenden Bedienungsanleitung
  • Rauchmelder an der Decke anbringen, weil Brandrauch stets nach oben steigt
  • Möglichst immer in der Mitte der Zimmerdecke bzw. mindestens 50 cm von Wänden, Lampen, Balken oder Unterzügen entfernt anbringen
  • Immer in waagerechter Position montieren – auch bei Dachschrägen!
  • Nie in der Nähe von Luftschächten oder dort, wo starke Zugluft herrscht anbringen
  • Nie in der Dachspitze, sondern wenigstens 30 bis 50 cm darunter befestigen
  • Nie in Räumen, in denen starker Dampf oder Staub entsteht (Küche, Bad)
  • Nie verdeckt durch Schränke montieren
  • Nie mit Farbe überstreichen, weil sonst nicht mehr genug Rauch durch die Lüftungsschlitze gelangt und das Gerät nicht mehr sicher funktioniert!

Küche, Bad, Waschraum, Garage, Dachboden: Das sind Räume, in denen entweder viel Wasserdampf, viel Staub oder Abgase entstehen oder wie auf dem Dachboden erhöhte Temperaturen herrschen, die den Rauchmelder auslösen können. Wer zur Sicherheit auch Küche, Garage und Dachboden schützen will, dem empfehlen sich Wärme- oder Hitzemelder. Bei Gasthermen, Kaminen und Öfen sind Sie mit CO-Meldern (Kohlenmonoxid) gut beraten.

 

Funkvernetzte Rauchmelder

 

Wollen Sie frühzeitg gewarnt werden auch wenn ein Brand in der Garage oder im Keller ausbricht, sollten Sie über den Einsatz funkvernetzter Rauchmelder nachdenken. Detektiert ein Rauchmelder in seinem Einzugsbereich einen Brand sendet er sein Alarmsignal an alle vernetzten Melder und warnt so frühzeitig das gesamte Haus vor der drohenden Gefahr. Je größer das Haus und je mehr Zwischentüren das Alarmsignal eine einzelnen Rauchmelders schlucken, desto sinnvoller ist der Einsatz von funkvernetzten Meldern.

Rauchmelder in 5 Schritten prüfen und pflegen

Fehlalarme mit Rauchwarnmeldern steigen insbesondere während der Ferienzeit in den Sommermonaten signifikant an. Denn während Sie sich an Ihrem Urlaubsort befinden können Sie den Fehlalarm durch eine leere Batterie nicht beheben. Bitte überprüfen Sie bereits vor Urlaubsantritt Ihre privaten Rauchwarnmelder und statten Sie diese ggf. mit neuen Batterien aus. Alte Rauchmelder tauschen Sie am besten gegen geprüfte Geräte mit einer fest verbauten Lithiumbatterie mit einer Laufzeit von mindestens 10 Jahren. Es vermeidet ärgerliche Schäden und verhindert unnötige Einsätze.

Rauchmelder über Prüftaste testen

Drücken Sie die Prüftaste am Rauchmelder. Gibt der Melder nach einigen Sekunden keinen Signalton ab, ist die Funktion gestört. In diesem Fall tauschen Sie die Batterie bzw. wenn das nicht hilft, den Rauchmelder aus.

 

Rauchmelder mit austauschbaren Batterien: Bei Rauchmeldern ohne das Qualitätszeichen „Q“ muss in der Regel die Batterie nach Herstellerangaben ausgetauscht werden. 

Rauchmelder mit fest eingebauten Batterien: Rauchmelder mit Q haben eine fest eingebaute 10-Jahres Batterie. Es ertönt eine Störungsmeldung bzw. einen Signalton? Tauschen Sie den Rauchmelder in diesem Fall sofort komplett aus.

Rauchmelder auf Verschmutzungen prüfen

Prüfen Sie, ob die Raucheintrittsöffnungen frei von z.B. Staub, Insekten oder Abdeckungen sind. Rauchmelder dürfen auch nicht mit Farbe überstrichen werden, da sie sonst ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Tauschen Sie beschädigte oder stark verschmutzte Rauchmelder aus. Tauschen Sie alle Rauchmelder nach 10 Jahren aus!

Umgebung prüfen

Prüfen Sie, ob der Rauchmelder in einem Umkreis von mindestens 0,5 m frei von Hindernissen ist, wie z.B. von Wänden, Raumteilern und Einrichtungsgegenständen.

Ausstattung der Räume prüfen

Prüfen Sie, ob Rauchmelder noch überall dort installiert sind, wo Menschen schlafen: im Kinderzimmer, Schlafzimmer, Gästezimmer.

Und zu guter letzt: Ergebnisse kurz aufschreiben

Dokumentieren Sie, wann Sie Ihre Rauchmelder geprüft haben und was Sie darüber hinaus gemacht haben (abgestaubt, Batterie gewechselt, etc.).

Halten Sie sich immer an die Herstellerangaben, wie oft geprüft werden soll, mindestens jedoch alle 12 Monate plus/minus 3 Monate. Die Herstellerangaben finden Sie in der Bedienungsanleitung des Rauchmelders.

Rauchmelder: Gefährliche Irrtümer

Genauso weit verbreitet wie die Vielzahl an Brandursachen sind die Unwissenheit und die Sorglosigkeit, mit der die meisten Personen eine Brandgefahr für sich ausschließen:

 

"Mir bleibt genug Zeit, mich in Sicherheit zu bringen."

Irrtum, Sie haben durchschnittlich nur 2 Minuten zur Flucht. Bei allen Bränden entstehen gerade in der Schwelphase schon kurz nach Brandausbruch große Mengen hochgiftiger Gase. 

 

"Die Hitze wird mich früh genug wecken."

Der größte anzutreffende Irrtum: Denn weit gefährlicher als Flammen oder Hitze ist der Brandrauch. Schon nach wenigen Minuten erreichen die bei Bränden freigesetzten Gase lebensbedrohliche Konzentrationen, die nach kürzester Zeit zum Erstickungstod führen.

 

"Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich rechtzeitig alarmieren."

Eine gefährliche Fehleinschätzung, wenn man nur 2 Minuten Zeit hat – besonders nachts, wenn Ihr Nachbar schläft und das Haustier im Nebenzimmer ist.

 

 "Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr sicher."

Stimmt nicht. Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brandstiftungen im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung gefährden Sie ganz unverschuldet. Auch die aufmerksamsten Zeitgenossen sind nicht vor den nächtlichen Gefahren und der Vielzahl aller möglichen Brandursachen geschützt.

 

"Steinhäuser brennen nicht."

Das brauchen Sie auch nicht! Schon Ihre Gardine, die Tapete oder ca. 100g Schaumstoff, beispielsweise in Ihrer Couch, sind ausreichend, um eine tödliche Rauchvergiftung zu erzeugen. Nicht abgeschaltete oder defekte elektrische Geräte und überlastete Leitungen sind weitere Gefahrenquellen.

 

"Rauchmelder sind zu teuer."

Ein Rauchmelder ist das beste Mittel zum vorbeugenden Brandschutz im eigenen Haushalt. Monatlich sterben 30 Menschen in Deutschland bei Bränden. Wie viel ist Ihnen Ihr Leben wert?

Weiterführende Informationen:

Verbände im Forum Brandrauchprävention

www.rauchmelder-lebensretter.de

Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz

www.lfv-rlp.de


12.11.2020 | ghnz